OptoRyR2
Optogenetik ermöglicht die Ca2+-Freisetzung aus den intrazellulären Speichern über den kardialen Ryanodin-Rezeptor
In Kardiomyozyten steuert der Ryanodinrezeptor Typ 2 (RyR2) die Ca2+-Freisetzung aus dem sarco/ endoplasmatischen Retikulum (ER/SR) durch den Ca2+-induzierten Ca2+-Freisetzungsmechanismus. Ein pathologisches Ca2+-Leck durch RyR2 kann tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen, aber es fehlt ein zelluläres Modell für das Screening von RyR2-Modulatoren, da es schwierig ist RyR2 experimentell durch zytosolisches Ca2+ zu aktivieren. In diesem Projekt setzten wir Optogenetik ein, um eine Erhöhung des zytosolischen Ca2+ in der Nähe des RyR2 zu induzieren und so dessen Öffnung und die Ca2+-Freisetzung aus dem ER/SR auszulösen. Zu diesem Zweck wurde das neuartige Protein OptoRyR2 durch Fusion einer lichtdurchlässigen Ca2+-permeablen Channelrhodopsin-2-Variante (CatChUP) mit EYFP und einem 157 Å langen Linker an den N-Terminus des menschlichen RyR2 entwickelt. Die Aktivierung des CatChUP-Teils in OptoRyR2 durch Licht führt zur Ca2+-Freisetzung aus dem SR/ER in das Zytosol, was wiederum die Öffnung von RyR2 auslöst. Da Ca2+ der physiologische Auslöser für die Aktivierung von RyR2 ist, entwickelten wir OptoRyR2 als ein wichtiges neues Werkzeug für das Screening potenzieller RyR2-modulierender Substanzen. Patent angemeldet EP3932940A1
Prof. Dr. med. Philipp Sasse
Weitere Forschungsgebiete:
Links
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- https://www.physiologie.uni-bonn.de/de/forschung/ag-sasse/ag-sasse