Universität Bonn

Institut für Physiologie

Optogenetische Adrenerge Stimulation

Optogenetische Stimulation der Gs-Signalkaskade erhöht die Auslösung von ventrikulären Arrhythmien aus dem Endokard und moduliert die Aufrechterhaltung und Komplexität von Arrhythmien

Die β-adrenerge Aktivierung ist ein wichtiger Risikofaktor für ventrikuläre Tachykardien (VT), da sie den Kalziumaustritt aus dem sarkoplasmatischen Retikulum während der Diastole fördert und so vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen (PVC) auslöst. Dies ist besonders bei Patienten nach einem Myokardinfarkt oder mit erblich bedingten Arrhythmien wie der katecholaminergen polymorphen ventrikulären Tachykardie der Fall. Da herkömmliche pharmakologische Interventionen weder eine regionale Unterscheidung noch eine zeitlich präzise Untersuchung der β-adrenergen Signalübertragung erlauben, verwenden wir in diesem Projekt optogenetische Gs-Stimulation mit einer Mauslinie, die Jellyfish Opsin (JellyOp), einen lichtaktivierten Gs-protein gekoppelten Rezeptor (GPCR) in Kardiomyozyten, exprimiert. Diese Methoden ermöglichen eine regionale Unterscheidung der Wirkungen von Adrenalin und Gs-Signalen auf die ventrikuläre Arrhythmie und zeigen, dass die Gs-Aktivierung die Auslösung von VT durch die Erzeugung von PVC im Endokard fördert und darüber hinaus die Induzierbarkeit und Aufrechterhaltung von Reentry-VT sowie das Risiko einer Degradation in hochfrequentes Kammerflimmern erhöht.


Publikationen

Optogenetic stimulation of Gs-signaling in the heart with spatio-temporal precision

Autoren: Philipp Makowka, Tobias Bruegmann, Vanessa Dusend, Daniela Malan, Thomas Beiert, Michael Hesse, Bernd K. Fleischmann, Philipp Sasse

Nat. Commun. 2019, 10: 1281


Prof. Dr. med. Philipp Sasse

Weitere Forschungsprojekte:

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